Was macht eine gute Mutter aus?

Sanja wird manchmal laut oder sie ist genervt von ihrer Familie. Dann wird sie von einem schlechten Gewissen geplagt und sie fragt sich, ob sie eine schlechte Mutter ist.

Da du diesen Artikel liest, bin ich ziemlich sicher, dass du eine wunderbare Mama bist. Denn du interessierst dich dafür, wie du das Familienleben für euch alle verbessern kannst.

Ich mag die Bezeichnung «gute Mutter» eigentlich gar nicht so gerne, denn ich finde ok reicht als Mama völlig aus. Für mich ist eine gute Mutter eine, die ihre Sache ok macht.

Du bist als Mutter nicht alleine für die Entwicklung deiner Kinder zuständig. Sie sind umgeben von einem ganzen Umfeld an Menschen, die sie beeinflussen. Mütter wie Sanja laden sich eher zu viel Verantwortung auf ihre eigenen Schultern und glauben es wäre ihre Zuständigkeit dafür zu sogen, dass ihre Kinder «gelingen».

Den bestmöglichen Start ins Leben

Natürlich möchten wir alle, dass unsere Kinder glücklich sind. Denn wir lieben sie so sehr und wir möchten ihnen den besten Start ins Leben ermöglichen. Sie sollen stark sein und Herausforderungen meistern, sie sollen stabile Beziehungen führen können, erfolgreich sein und bei guter geistiger und körperlicher Gesundheit sein.

Im Dschungel von Erziehungsratgebern und Elternschaftsbüchern gibt es eine unglaubliche Menge an Techniken, Tipps und Tricks wie dies erreicht werden kann. Dabei kann manchmal vergessen gehen, worum es uns wirklich geht; wir möchten selbständige und selbstbewusste Menschen in die Welt hinausschicken und uns dabei selbst möglichst wohl fühlen.

Erziehung ist eine Illusion

Viele Experten wie Jesper Juul oder Gerald Hüther halten Erziehung für eine Illusion, denn Menschenkinder lernen durchs Nachmachen.

Was uns einerseits vielleicht etwas hilflos zurücklässt, weil wir uns so an den Gedanken gewöhnt haben, dass Kinder erzogen werden müssten. So befreit uns dieses Wissen von einer wahnsinnigen Last auf unseren Schultern.

Ich finde diesen Gedanken sehr entlastend. So brauche ich nicht Wege zu finden, wie ich mein Kind dazu bringe, sich auf eine bestimmte Art zu verhalten. Sondern ich kann mich auf mich selbst konzentrieren und darauf, was mir wichtig ist im Leben.

Lebe ich diese Werte meinem Kind vor, so bestehen gute Chancen, dass es diese übernimmt. Eine Garantie gibt es nie.

Happy Mama Happy Kid

Stattdessen darf ich meinem Kind einen Rahmen geben, in dem es sich entwickeln kann. Ich bin da und kann bedingungslose Liebe schenken. Dies fällt mir sehr viel leichter, wenn ich mich darauf fokussiere, was mir wichtig ist. Als wenn ich darauf fokussiere, was ich alles bei meinem Kind nicht möchte.

Wir leben den Kindern vor, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen, wie wir Herausforderungen handhaben und auch wie wir Fehler behandeln.

Behandle ich mein Kind von oben herab, kann ich dann erwarten, dass es mit anderen Kindern grosszügig ist und teilt?

Bin ich hingegen meinem Kind gegenüber liebevoll und grosszügig, so stehen die Chancen gut, dass es sich anderen gegenüber auch so verhält.

Was erst mal einfach klingt, kann in der Umsetzung herausfordernd sein. Insbesondere, wenn wir uns das gar nicht gewohnt sind und unser Weltbild gerne verändern möchten. Gerne unterstütze ich dich dabei in einem Coaching. Melde dich dazu gerne für ein unverbindliches Kennenlernen unter goni@mamaleicht.ch

Was macht eine gute Mutter aus?

Ich bin überzeugt, dass wir Menschen uns ein Leben lang verändern können, wenn wir dazu Motiviert sind und daran glauben, dass wir uns verändern können.

Bist du davon überzeugt, dass du nun halt mal so bist, wie du bist und deine Einstellungen für dein Kind nicht verändern möchtest, dann ist das auch ok. Möchtest du nichts verändern und hast nur eine Bestätigung dafür gesucht, dass du das mitbringst, was eine gute Mutter ausmacht, dann wirst du hier vielleicht nicht fündig.

Ich denke es ist wichtig, dass du als Mutter mit dir selbst zufrieden bist und für dein Wohlbefinden schaust.

Was eine gute Mutter für sich selbst tut:

  • Schaut gut zu sich selbst (Selbstfürsorge)
  • Kennt ihre Bedürfnisse und verschiedene Wege, diese zu befriedigen
  • Ist meist zufrieden mit sich und ihrem Verhalten
  • Vergibt sich und anderen Fehlern
  • Lernt aus Fehlern
  • Weiss, dass sie Einfluss darauf hat, wie sie sich fühlt und übernimmt auch die Verantwortung dafür
  • Ist Lösungsorientiert
  • Nimmt all ihre Gefühle an und kann diese gut regulieren
  • Kennt ihre Werte
  • Nimmt die Dinge an, welche sie nicht verändern kann
  • Und verändert die Dinge, worauf sie einen Einfluss hat
  • Ist realistische Optimistin
  • Sieht Sinn in ihrem Tun und Handeln
  • Pflegt Beziehungen und nimmt Unterstützung an
Mama schaut gut zu sich selbst

Diese Dinge kann eine gute Mutter für ihr Kind tun:

  • Dein Kind wird viele Eigenschaften abschauen, verinnerlichen und selbst anwenden können – lebe darum Selbstfürsorge vor und achte gut auf deine Bedürfnisse
  • Begleite es liebevoll in seinen kleinen und grossen Emotionen, so kann es einen guten Umgang mit seinen Gefühlen lernen
  • Zeige ihm, dass es bedingungslos geliebt wird (immer, egal, was passiert ist)
  • Gebe ihm das Gefühl ok zu sein, so wie es ist
  • Bleibe in Beziehung, damit es ein gutes Urvertrauen entwickeln kann
  • Lass es selbständig die Welt entdecken, während du im Hintergrund als Sicherheit bleibst
  • Achte dich auf die vielen Situationen, in denen es mit dir kooperiert und akzeptiere, dass es nicht immer gleicher Meinung ist

Diese 5 einfachen Schritte werden dir die Elternschaft leichter machen

1 Nimm es nicht so ernst und lache

Lass 5 auch mal gerade sein und den Abwasch liegen. Unternimm stattdessen lustige, spannende und kreative Dinge mit deinen Kindern. Albere mit ihnen rum und lache. Denn Lachen macht glücklich – das ist sogar wissenschaftlich bestätigt.

Möchte dein Kind mit dir Verstecken spielen in der Küche, wenn du gerade dabei warst die Einkäufe auszuräumen. Dann gib dich dem Spiel für ein paar Minuten hin (sofern dir das Spass macht) und lache dazu herzlich. Dafür kannst du danach dein Kind bitten dir beim Ausräumen zu helfen.

Kinder lachen pro Tag etwa 400 Mal, Erwachsene nur 15 Mal. Mit einem Kind hast du die einmalige Chance, wieder viel öfter zu lachen.

Vielleicht gelingt es dir auch öfter mal über Missgeschicke zu lachen, statt dich zu ärgern.

2 Pflege einen guten Umgang mit deinen Gefühlen

Gibt es Gefühle, die du lieber nicht zulassen möchtest? Vielleicht zeigt dein Kind genau die Emotionen besonders ausgeprägt, welche du selbst lieber nicht fühlen möchtest.

Meine eigene Wut kennenlernen

Für Eltern ist Wut oft ein Thema. Wir möchten nicht wütend werden, versuchen die Wut zu unterdrücken und irgendwann explodieren wir. In diesen Momenten verhalten wir uns dann oft gar nicht so, wie wir uns das wünschen würden. 

Für mich persönlich ist Wut ein grosses Thema, mit dem ich mich nach und nach etwas mehr angefreundet habe. Darum habe ich auch einen Artikel nur darüber geschrieben: Die unterdrückte Wut der Kindheit loswerden – mit einer praktischen Übung

Es ist wichtig, dass alle Gefühle vorhanden sein dürfen. Alle Gefühle sind ok und müssen Raum haben, damit sie dann auch wieder weiterziehen können.

Das gilt nicht nur für die Wut, sondern auch für alle anderen Gefühle wie Trauer, Angst, Freude und Scham. All diese Gefühle möchten ausgedrückt werden. Emotionen passieren dir nicht einfach, sondern du kannst darauf Einfluss nehmen, wenn du möchtest. Dieses Bewusstsein macht dich stärker, autonomer und glücklicher.

Damit hilfst du deinem Kind auch einen Ausdruck für die eigenen Gefühle und einen Umgang damit zu finden. Wenn du dich selbst gut spüren kannst, dann wirst du auch dein Kind besser spüren können.

Möchtest du lernen, wie du deine Emotionen besser regulieren kannst und dazu noch vieles mehr über deine Glaubenssätze, Mutterbilder usw. Dann komm in den Online Kurs «starke Nerven für Mama»

3 Nimm an, was du nicht ändern kannst

Wenn du dich über etwas ärgerst, dann verändere etwas. Hast du keinen Einfluss darauf und du kannst nichts verändern? Dann akzeptiere es und finde einen positiveren Umgang damit.

Dein Kind hat den Teller mit dem Essen, welches du mit viel Liebe zubereitet hast auf den Boden geworfen. Kannst du das ändern? Nein, der Teller liegt ja schon auf dem Boden. Darum bringt es jetzt auch gar nichts sich zu ärgern oder zu schimpfen. Vielleicht möchte das Kind vom Boden essen oder es hat keinen Hunger. 

Wenn es um das Verhalten deines Kindes geht und du dich darüber ärgerst, dann lautet ein oft hilfreicher Satz, um sich weniger zu ärgern: “Das Kind kann nicht anders. Es verhält sich einfach nur wie ein Kind.”

Das bedeutet nicht, dass du das Verhalten deines Kindes auch in Ordnung finden müsstest. Sage ihm, warum dich das stört und findet gemeinsam Möglichkeiten, wie die Situation in Zukunft vermieden werden kann. So hast du akzeptiert, was du nicht ändern konntest und hast Grundlagen geschaffen, damit es das nächste Mal anders ausgehen kann.

Dieser Prozess ist für euch beide viel angenehmer, als wenn du dich darüber ärgerst. Vielleicht hilft dir dazu auch der Gedanke, dass es immer ganz viele verschieden Möglichkeiten gibt ein und dieselbe Situation zu betrachten.

4 Schenke dir bedingungslose Liebe


Für die Entwicklung eines Kindes ist es wichtig, dass es sich bedingungslos geliebt fühlt und so angenommen wird, wie es ist. Leider haben viele von uns dies selbst nicht so erlebt und darum fällt es uns auch schwer uns selbst diese bedingungslose Liebe zu schenken.

Kinder können noch Ambivalenz noch nicht so gut erkennen. Wenn du dein Kind ignorierst oder mit ihm wütend bist, weil es sein kleines Geschwister mit Klötzen beworfen hat oder dich gebissen hat, dann weiss es nicht, dass du es trotzdem liebst.

Bedingungslose Liebe

Übe dich darin, dir selbst bedingungslose Liebe zu schenken; auch wenn du gerade laut geworden bist, auch wenn du nicht den ganzen Haushalt geschafft hast, auch wenn du den Geburtstag deiner besten Freundin vergessen hast.

Denn du weisst, auf Fehlern lernt man. Fehler sind wichtig und nötig, um sich weiter zu entwickeln. Darum gib dir selbst eine Chance dich weiter zu entwickeln, wenn du geschrien hast und deinem Kind, wenn es seinen Bruder geschlagen hat.

5 Achte die kleinen Dinge

Dein Kind ist der beste Lehrer, um dich wieder mehr an Kleinigkeiten zu erfreuen. Bei einem Kind können Seifenblasen zu einer unglaublichen Aufregung führen, immer und immer wieder. Wie wäre es, wenn du dich auch wieder darauf achtest, wie sie sich im Luftzug bewegen. Warum fliegen sie nicht alle gleich? Warum siehst du darin einen Regenbogen?

Diese Achtsamkeit für die Kleinigkeiten stellt sich im Leben mit Kindern sehr einfach ein, wenn wir es nur zulassen.

Achte dich auch auf Kleinigkeiten bei dir selbst. Was macht es mit dir, wenn du mit deinem Kind lachst? Wo in deinem Körper spürst du das? Vielleicht kannst du genau dieses Gefühl zurückholen in einem stressigen Moment.

Und achte dich auf die Kleinigkeiten bei deinem Kind. Seine kleinen Gesten und wie es im Alltag mit dir kooperiert. Achte dich auf das Alltägliche, auf das Normale. Zieht dein Kind am Morgen seinen Pyjama selbst aus? Hat es sein Handy selbst weggelegt vor dem Abendbrot?

Achte dich darauf und lasse am Abend nochmals Revue passieren, was alles lustig, schön und erfreulich war. Gerne auch gemeinsam mit deinem Kind.